Es wurde das erwartet schwere Auswärtsspiel für unsere Damen beim TSV Grafing. Ohne Sarah Borghesi, Anna Amberg, Elena Weber und Anja Schuster machte sich der SG-Troß bei besten Frühlingswetter am Sonntag mittag auf, um sich für die bittere Hinrundenniederlage (28:31) beim Aufsteiger TSV Grafing zu revanchieren.
In den ersten 90 Sekunden schien man nahtlos an den Auftritt im Oktober anzuknüpfen und vergab gleich zwei 100%ige Chancen. Grafing ging wie erwartet ein hohes Tempo und ging mit 3:1 in Führung. Erst jetzt war unser Team im Spiel angekommen. Das Spiel in der ersten Hälfte war auf beiden Seiten von vielen Fehlern und guten Torhüterleistungen geprägt. Unser Mädels liessen sich unzählige Male den Ball vom Abwehrspieler klauen, da aber die Rückwärtsbewegung hervorragend war, erlaubte man es Grafing kaum Kapital aus den Fehlern zu schlagen. Obwohl man auf die offensive Deckung des Gegners vorbereitet war und es im Training eingehend thematisiert hatte, fand man in der ersten Hälfte wenig Lösungen und agierte im Angriff mit viel zu wenig Bewegung. Zwei Minuten vor der Halbzeit war man mit dem 9:11 gut bedient. Katharina Seelos und Marie Stöckl quasi mit der Halbzeitsirene sorgten aber dann immerhin noch für den psychologisch wichtigen 11:11-Ausgleich.
In der Halbzeit war allen klar, dass man etwas ändern musste: Trainer David Schmoldt brachte nun konsequent den siebten Feldspieler, was sich im Endeffekt als richtiger Schachzug erwies. Durch die permanente Überzahl war Grafing gezwungen, die offensive Deckung etwas zurückzuziehen. Der Plan ging auf: man kassierte zwar drei Treffer ins verwaiste Gehäuse, erzielte aber im Angriff deutlich mehr Tore im 7 gegen 6. Das 16:15 in der 39. Spielminute sollte die letzte Führung der Gastgeberinnen bleiben. Die Gäste aus dem Allgäu setzten sich erstmals auf drei Treffer ab (20:17) und liessen sich auch durch die rote Karte gegen Sarah Fischer nach der dritten Zeitstrafe (47. Minute) nicht aus dem Konzept bringen. Die technischen Fehler wurden minimiert und auch die Abwehr gegen die bis dahin sehr starken Halbspielerinnen Broß und Schurer, die zusammen 19 Treffer markierten, stand jetzt wesentlich kompakter. Beim 26:21 in der 56. Spielminute schien das Spiel entschieden, aber in der Schlussphase machte es unser Team nochmal spannend als man in der gegnerischen Manndeckung vier klare Chancen von Außen liegen liess. Am Ende feierte man einen hart erkämpften 27:25-Sieg und bleibt in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen.
"Es war mit Sicherheit kein schönes Spiel und unsere Fehlerquote war astronomisch hoch", so Trainer David Schmoldt nach der Partie. Er zählte wieder knapp ein Dutzend hochkarätiger Fehlwürfe und an die 20 technische Fehler. "Umso mehr spricht es für die Qualität des Teams dass wir dennoch 27 Treffer erzielt haben und dieses wichtige Auswärtsspiel für uns entschieden haben". Die SG überzeugte wieder einmal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und auch Torhüterin Jasmin Rudat brachte den Gegner mit zahlreichen starken Paraden zum Verzweifeln. Auch die Abwehr kämpfte, angeführt von Katharina Seelos und Johanna Schmoldt, unermüdlich. Und im Angriff war in Halbzeit zwei vor allem auf Amelie Zeiler Verlass, die sieben ihrer acht Treffer nach dem Seitenwechsel erzielte.
"Die beiden Rückraumspielerinnen des Gegners haben wir nicht in den Griff bekommen, die haben eine sehr hohe Qualität - dafür hat der Rest des Grafinger Teams zusammen nur sechs Treffer erzielt. Für uns war der Sieg ein sehr großer Schritt in Richtung Klassenerhalt, jetzt wollen wir im Heimspiel gegen Waltenhofen am kommenden Samstag natürlich nachlegen", so ein erleichterter Trainer nach dem bereits fünften Auswärtssieg der Saison, nach dem auf die Allianz-Arena auf der Heimfahrt in grün erleuchtet war (oder war es doch wegen dem St. Patricks Day???)