Derbys haben auch im Handball doch ihre eigenen Gesetze. Warum sich das im Spiel der SG Biessenhofen-Marktoberdorf gegen Kaufbeuren/Neugablonz bewahrheitet.
Beim Bezirksoberliga-Duell zwischen den Handballern der SG Biessenhofen-Marktoberdorf und der SG Kaufbeuren/Neugablonz bewahrheitete sich wieder einmal, dass Lokalderbys eigene Gesetze haben. Die Gäste, die als hoher Favorit ins Rennen gegangen waren, schafften nicht den erwartet klaren Sieg, sondern mussten nach dem knappen und am Ende glücklichen 27:25-Erfolg froh sein, beide Punkte erkämpft zu haben.
Die Landesliga Damen kassierten bei Ihrem Auftritt bei der Reserve des Drittligisten Würm Mitte eine klare 18:30 Niederlage. Die Gastgeberinnen waren verstärkt durch 3 Drittligaspielerinnen an diesem Tag einfach eine Nummer zu groß.
Das Handballderby der Herren lässt keine Wünsche offen- Knappe 25:27 Niederlage für SG Herren
Entscheidend war in dieser Partie, die in spielerischer Hinsicht doch einige Wünsche offen ließ, dass deren Außenstürmer- und Torhüterpositionen stärker besetzt waren als auf Seiten der Gastgeber. Der bislang noch sieglosen Truppe von Trainer Max Nuscheler muss man das Kompliment machen, sich so teuer wie möglich verkauft und dem Gegner alles abverlangt zu haben. Wer weiß, wie die Begegnung ausgegangen wäre, wenn zwei Strafwürfe und über ein halbes Dutzend bester Torchancen verwandelt worden wären.
Das Lokalderby in der Biessenhofener Wertachsporthalle begann wie erwartet mit einem Sturmlauf der Gäste. Die SG Biessenhofen-Marktoberdorf schien nach dem 1:5 nach nur sieben Minuten einem Debakel entgegenzusteuern. Allmählich legten die Spieler aber den Respekt vor dem Gegner ab und schafften mit schön herausgespielten Aktionen nach 13 Minuten den 8:8-Ausgleich. Drei vergebene Großchancen ermöglichten dem Favoriten dann aber, auf 14:10 davonzuziehen, ehe es mit 12:17 in die Pause ging.
14 Tore allein durch Kaufbeurer Spitschan
Nach dem Wechsel kamen die starken Auftritte des 14-fachen Torschützen Patrick Spitschan, der auf der Rechtsaußenposition die Freiräume eiskalt nützte, und des Torhüters Jonas Klöck, der mehrere Großchancen der Kreisläufer und Außenstürmer der SG Biessenhofen-Marktoberdorf parierte. Die unermüdlich kämpfenden Gastgeber gaben sich auch nach dem 20:24 noch nicht geschlagen und wurden mit den Treffern zum 24:26 belohnt. In den spannungsgeladenen Schlussminuten, in der die Schiedsrichter für reichlich Verwirrung sorgten, war die SG Kaufbeuren/Neugablonz die glücklichere Mannschaft und wahrte mit dem knappen Sieg ihre Aufstiegsambitionen in der Bezirksoberliga. Die erfolgreichsten Werfer bei den Hausherren waren Sebastian Geiger mit acht Treffern, Johannes Schmid mit fünf und Micha Daniel Mohring mit vier Toren.
Handball SC-Frauen unterliegen der HSG Würm Mitte II. Verstärkte Gastgeberinnen an diesem Tag eine Nummer zu groß
„Die zweite Halbzeit haben wir zwar mit einem Tor gewonnen, die erste Halbzeit allerdings so klar verloren, dass das nichts mehr retten konnte.". Ernüchternd fällt das Fazit von Trainer Mario Schäffler aus. Die Handballerinnen der SG Biessenhofen-Marktoberdorf haben klar mit 18:30 gegen die Drittliga-Reserve der HSG Würm Mitte Il verloren. Die Tabellenführung in der Landesliga haben sie, mit zwei Spielen Vorsprung, trotzdem behalten.
,,Das Spiel vom Wochenende kann man nur abhaken", sagen auch die Spielerinnen. Im ersten Angriff haben die Allgäuerinnen schön auf die Außenposition abgeräumt - aber nicht getroffen. Im zweiten Angriff haben sie eine schöne Lücke auf der Halbposition erspielt - aber nicht getroffen. Überhaupt nicht gut gelang der SG der Start in diese Partie.
Sie hatte große Probleme mit der großzügigen Menge an Haftmittel, die vom Gastgeberteam genutzt wurde und scheiterte somit schon an Kleinigkeiten, wie den Ball schnell weiterzuspielen. Im Angriff verlor die SG ständig Bälle, was die Gegnerinnen mit schnellen Gegenstößen und Toren direkt bestraften. An der gegnerischen Torfrau scheiterte die SG ebenfalls ein ums andere Mal, weshalb Würm Mitte TI den Vorsprung stetig vergrößerte.
In der 20. Spielminute erlitten die SG-Frauen einen weiteren herben Rückschlag: Amelie Zeiler verletzte s ich während des gegnerischen Angriffsspiels die Nase so sehr, dass sie für den Rest der Partie damit beschäftigt war, diese Blutung zu stoppen.
Die nachfolgende Positionsverteilung war bis zur Halbzeitpause so unklar, dass die SG im Angriff und in der Abwehr nur damit beschäftigt war, sich selbst zu sortieren. Diese Schwachstelle wusste der Gegner auszunutzen und überrannte mit Gegenstößen oder einer schnellen zweiten Welle die Abwehr der Gäste regelmäßig. Als die Halbzeitsirene ertönte, hatten die SG-Spielerinnen sage und schreibe nur vier Tor~ erzielt - die Gastgeberinnen allerdings 17. Es dauerte nicht lange, bis in der zweiten Hälfte der Partie der zweite Rückschlag auf die SG wartete. Elena Stadler verletzte sich am Knie im Abwehrspiel und musste vom Spielfeld getragen werden.
Die SG Biessenhofen-Marktoberdorf nahm sich allerdings vor, sich in den zweiten 30 Minuten besser zu präsentieren als in den ersten. Das hat funktioniert. Die Abwehr klappte, das Ballgefühl verbesserte sich trotz der vielen Haftmittel und im Angriff schaffte es die SG, den Ball im Tor unterzubringen. Technische Fehler der Heimmannschaft und Ballgewinne in der Abwehr verhalfen den Allgäuerinnen zu einfachen Gegenstoßtoren. Wenn auch weniger als bisher, traf Würm Mitte Il dennoch. Somit verkürzte die SG es zwar nach und nach, schaffte es aber nicht, auszugleichen. Weil die Drittliga-Mannschaft der HSG Würm Mitte kurzfristig spielfrei war, wurden drei Spielerinnen in die zweite Mannschaft abgeordnet.
Sie erzielten fast die Hälfte der Tore für die HSG (14). Wie die Partie ohne diese starke Unterstützung ausgegangen wäre, ist Spekulation. Nichtsdestotrotz waren die SG-Frauen an diesem Samstag die schwächere Mannschaft und haben verdient verloren