Ein großartiges Spiel mit tollem Kampf und hohem Tempo zeigten die Oberdorfer Bezirksligahandballer gegen den mit zahlreichen Fans angereisten Tabellenführer aus Herrsching.
Für den höchst verdienten und auch notwendigen Punktgewinn langte es allerdings nicht, weil die Oberdorfer gegen die einseitige Strafzeitenflut des Schiri-Teams zu lange in Unterzahl agieren musste. Der Ligaprimus siegte am Schluss glücklich mit 25:27 (13:11), obwohl die Marktoberdorfer bis zur 58. Minuten in Führung lagen.
Es ist nicht üblich, nach einer Niederlage auf die Leistung der Unparteiischen einzugehen, aber diesmal muss man leider festhalten, daß ohne die tatkräftige Unterstützung der beiden Schiris, die Herrschinger dieses Spiel nicht gewonnen hätten. Ein Blick auf den Spielberichtsbogen und das Zeitstrafen Register zeigt in einem weitgehend normalen Spiel enorme 20 Zeitstrafen, wobei die Oberdorfer davon alleine 13 (!) kassierten, und die für ihre harte Spielweise bekannten Herrschinger gerade 7. Das sind insgesamt also 26 von 60 Minuten in Unterzahl, und trotzdem führten die Marktoberdorfer bis zu 58. Minute und hatten die Sensation zum Greifen nahe. Dazu kamen aber noch 2 rote Karten gegen Braml (49.Min) und Stelzer (53.Min), die dann den kleinen Oberdorfer Kader immer noch weiter zu schwächten. Das war am Ende in der Summe leider einfach spielentscheidend.
Zum Spielverlauf: Zunächst war nicht zu erkennen, welche Mannschaft der Tabellenführer war und wer Tabellenvorletzter. Die Oberdorfer starteten mutig und konzentriert und führten gegen die mit 17 angereisten Spielern mit 9:5 nach 12 Minuten und 11:9 nach 22 Minuten. Der Ball zirkulierte konzentriert und die 5:1 Abwehr mit Alex Braml als Frontmann hatte sich gut auf die Herrschinger eingestellt. So gingen die Oberdorfer mit einer 13:11 Führung in die Pause.
Auch nach der Pause blieb die Konzentration der Oberdorfer hoch und sie konnten mit großer Kampfmoral immer wieder knapp die Führung trotz permanenter Zeitstrafen halten. Jeder, der nun auf einen Einbruch der Oberdorfer hoffte wurde enttäuscht- mit beherztem Spiel und sehenswerten Aktionen hielten sie das Spiel offen. Besonders als der bis dahin überragende Alex Braml nach einer Aktion (49. Min), an der er nicht beteiligt war (!) die 3. 2-Minutenstrafe die rote Karte sah wurde es für die mit 8 Feldspielern angetretenen Oberdorfer kritisch. 4 Minuten später musste mit Sam Stelzer der nächste Oberdorfer Abwehrspezialist wegen eines harmlosen Zweikampfs das Spiel vorzeitig beenden. Damit waren in der 53. Minute auch alle Wechselmöglichkeiten erschöpft gegen den wankenden Tabellenführer. In der 58. Minute hieß es 25:25 und die Oberdorfer vergaben den Angriff, was die Herrschinger zur bitteren Führung 25:26 nutzten.
Jetzt war leider nichts mehr zuzusetzen, weil das Pulver mangels Spieler verschossen war. Die letzten 2 Aktionen gehörten dann dem glücklichen Tabellenführer, der mit 14 Spielern angetreten einfach am Ende mehr Kraft hatte und das Glück einer einseitigen Schiedsrichter Leistung auf seiner Seite hatte.
Für die Oberdorfer gilt es diese Leistung jetzt in die letzten 4 Spiele mitzunehmen, und mit dieser Einstellung endlich wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt und die Relegation zu holen. Am Wochenende geht es zum direkten Konkurrenten nach Sonthofen.
Für Marktoberdorf spielten: Dahm, Bauer im Tor. Stelzer(1), Nuscheler(9), Fürstenberg, Steger(4), Belau(2), Göttlicher (2), Braml (4) Gebhardt(3) .