Die SG Damen müssen sich erneut geschlagen geben. 31:28 verlieren sie beim TSV Aichach.
Am vergangenen Sonntag gastierten die SG Damen beim TSV Aichach. Heizkosten sparen wird wohl in der Gemeinde großgeschrieben, gefühlt liefen sich die Damen im Freien warm, wobei das ‚warm laufen‘ eher die Wirkung hatte, dass dem ein oder anderen die freiliegenden Oberschenkel eingefroren sind und die Lunge von der kalten Luft schmerzte. Also auf Hochtouren und heiß gelaufen sind die Damen bereits vor dem Spiel beim Warm machen schon nicht.
Nach dem Anpfiff durch die Unparteiischen erzielten die SG-Damen den ersten Treffer der Partie, wurden aber unmittelbar danach mit einer Zweiminutenstrafe dezimiert. Die Überzahl konnten die Aichacherinnen für sich nutzen und gingen mit zwei Toren in Führung (3:1). Bis zur Halbzeitpause war das Spiel relativ ausgeglichen. Das Angriffsspiel der Gastgeberinnen war zwar nicht besonders vielfältig, aber dennoch schafften sie es immer wieder durch die Abwehr der SG durchzubrechen, um sich somit ihre Treffer zu sichern. Gerade in den ersten 20 Spielminuten ließ das Rückzugsverhalten der SG-Damen etwas zu wünschen übrig und so ermöglichte man es dem TSV Aichach durch vor allem die rechte Außenposition zu einfachen Gegenstoßtoren zu gelangen. Die Wurfausbeute der Gäste war bereits in Halbzeit eins nicht die Beste. Mit einer ganzheitlich betrachtet nicht guten aber auch nicht besonders schlechten ersten Halbzeit verabschiedeten sich die Teams bei einem Spielstand von 14:12 in die Pause.
Den Beginn der zweiten Spielhälfte haben die SG Damen wortwörtlich verschlafen. Nach dem ersten Tor in der zweiten Halbzeit durch Sophia Sattler ließ man die Gastgeberinnen durch im Angriff vergebene Chancen und schnellen Gegenstoßtoren einen 3:0 Lauf hinlegen (17:13). Nach nur 9 gespielten Minuten und einem Spielstand von 21:16 war Trainer Mario Scheffler dazu gezwungen das zweite Time Out zu nehmen, um seine Mannschaft wachzurütteln. Nichts von dem, was kurze Zeit zuvor in der Halbzeitpause besprochen wurde, konnte in den vergangenen neun Spielminuten umgesetzt werden. „Jetzt gilt es in den letzten zwanzig Spielminuten die Nerven bewahren und die Chancen müssen verwertet werden.“, so der Trainer im Time Out.
Zurück in der Partie traf Aaliyah Dinler zum 21:17 und zog gleichzeitig noch die Zweiminutenstrafe gegen den TSV Aichach, was die Mannschaft sehr positiv stimmte. Doch wenn jemand einen gewonnenen Vorteil an diesem Tag nicht nutzen konnte, dann waren es die SG Damen. In Überzahl konnten sie kein Tor erzielen, sondern kassierten stattdessen noch zwei. In diesem Moment hat weder das Zusammenspiel im Angriff funktioniert, noch konnten die Damen die Überlegenheit in der Abwehr nutzen um den Vorsprung des TSV Aichach zu verkürzen (23:17).
Ab der 42. Spielminute dann der Wandel: Die SG Damen nutzen ihre schön herausgespielten Chancen unter anderem mit Lotta Stöckl am Kreis, Miriam Hable auf Linksaußen oder Sarah Fischer im Rückraum. Die Abwehr im Mittelblock mit Amelie und Linda Zeiler drehte auf und erschwerte den Aichacherinnen den Durchbruch. Man kämpfte sich binnen kurzer Zeit auf drei Tore ran zum 25:22. Auch das gegnerische Trainergespann erkannte den Ernst der Lage und nahm die Auszeit. In Folge traf Miriam Hable zum 25:23 und Amelie Zeiler zum 26:24 und zog gleichzeitig erneut eine Zweiminutenstrafe beim TSV Aichach. Miriam Hable traf im Überzahlspiel zum 26:25, Jasmin Rudat entschärft den Torwurf der Gastgeber: Der Ball fliegt in Richtung Abwehr. Amelie Zeiler fängt den Ball, gleichzeitig springt eine Spielerin aus Aichach in Amelie’s Rücken zum Ball, landet auf dem Boden und schreit auf. Weinend vor Schmerz lag sie auf dem Boden. Die Schiedsrichter unterbrechen das Spiel und stellen Amelie Zeiler mit einer direkten roten Karte vom Platz. Ein Grinsen huschte über das tränenverschmierte Gesicht der Spielerin. Die Tränen wurden weggewischt und sie spielte direkt weiter. Die äußerst umstrittene und fragwürdige Schiedsrichterentscheidung nahm den SG Damen sichtlich ihren Aufschwung.
In den verbleibenden acht Spielminuten hatten die Gäste zwar noch einige Chancen, warfen aber lieber die Aichacher Torfrau berühmt. Mit einem Spielstand von 31:28 und einer Zweiminutenstrafe wegen eines Gesichtstreffers verabschiedeten sich die SG Damen vom TSV Aichach.
Neben der niedrigtemperierten Hallenverhältnisse ist auch das Zuschauerverhalten der Aichach-Fans negativ in Erinnerung geblieben. Auf dem Spielfeld herrschte allseits ein fairer Umgang. Schade nur dass die Fairness nicht bis zur Tribüne reichte.